Newsletter 02/2023


Newsletter 02 / 2023



MGEOC Newsletter, Ausgabe April 2023

Liebe Clubmitglieder!

Hier kommt nun der zweite Newsletter des MGEOC für das Jahr 2023.
Ich hoffe, ihr habt Spaß beim Lesen.

Besuch des Beatles Museums in Gemmerich


Da der Newsletter 1/23 schon vor Weihnachten online gegangen ist, kommt erst jetzt ein kleiner Bericht vom Besuch des Beatles Museums in Gemmerich zur Veröffentlichung.

Günter hatte die Idee, sich zwischen den Jahren mal zu treffen. Da es nur ein Treff für ein paar Stunden sein sollte, war klar, dass es nur für ein paar Mitglieder aus der Umgebung interessant ist. Und so trafen sich Günter Neuroth, Jürgen Pasche, Ralf Wassmann und ich (Weule) am 27.12.22 beim Museum. Wir bekamen zusammen mit anderen Bekannten von Günter eine exklusive Führung durch Uli Schneider, dem Betreiber des Museums. In 4 Räumen auf 2 Etagen hat Uli in den letzten Jahrzehnten Seltenes und Uriges über die Fab4 aus Liverpool gesammelt.


Wir haben ein paar schöne Stunden zusammen mit Uli erlebt, der mit Fachwissen und Anekdoten uns die Zeit angenehm verkürzt hat. 



Besuch bei OK Moto in Bad Kreuznach


Sven Kriewald, Inhaber von OK Moto, hatte zu einer Kick off-Veranstaltung gerufen und Viele sind dem gefolgt. So auch ich.


Das Wetter am 28.Januar hat noch nicht zum Motorrad fahren eingeladen. Frost und Salz war noch auf den Straßen zu finden.


Also musste der Bürgerkäfig herhalten.


So bin ich gegen Mittag in der neu errichteten Halle in Bad Kreuznach angekommen. Von weitem sieht man das Gebäude, doch die Anfahrt dorthin ist ziemlich trickreich. Fährt man auf Sicht dorthin, findet man dann allerdings keine Einfahrt zum Gelände. Die Straße ist auch so neu, dass mein Navigationsgerät sie auch noch nicht kennt. Aber wie ihr wisst, alle Wege führen zu Moto Guzzi. 

Es empfängt mich eine Halle, die in 3 Teile untergliedert ist. 

Rechts ist die Abteilung für Bekleidung. Links die Werkstatt und in der Mitte der Ausstellungsraum für Motorräder und E-Bikes.

OK Moto ist Vertragshändler für Kawasaki, Yamaha, Fantic und nun nach 15 Jahren auch wieder für Moto Guzzi.

Bei meinem Besuch habe ich mich nur auf Guzzi konzentriert. Es standen 4 neue V100 Mandello dort und ein Vorführer. 

Ferner eine Roamer, zwei V7 850 Spezial und eine V85TT. Außerdem noch 2 gebrauchte Guzzis. 

Mit Sven Kriewald, den ich schon von einigen Guzzitreffen her kenne, habe ich mich über die neue V100 und über die V85TT unterhalten. 

Eine Probefahrt auf der Neuen habe ich wegen fehlender Ausrüstung dankend abgelehnt. Vielleicht hole ich das mal nach.
Auch bekannte Gesichter aus der Guzzi Szene habe ich bei kostenlosem Kaffee und Kuchen getroffen. Wir haben viel gequatscht und auch Werbung für den Club gemacht.
Von Kunden der Firma habe ich nur Gutes gehört, sodass man OK Moto doch sehr empfehlen kann.
Die Zeit ging viel zu schnell vorbei und nach dreieinhalb Stunden habe ich mich wieder auf den Heimweg gemacht.



Termine 2023

16.04.23 Franken-Bayern Treffen, Gasthof Hollerstein, Zimmern 32, 91788 Pappenheim

26.05.23 bis 28.05.23 Nordenhamer Italo Treffen - das Letzte - italo-treffen-nordenham.de


08.06.23 bis 11.06.23 MGEOC Frühjahrstreffen (Einladung wurde per Email geschickt)

30.06.23 bis 02.07.23 Guzzi Treffen der Kirchberger Guzzisten - guzzi.at

14.07.23 bis 16.07.23 Pfälzer Guzzi Treffen. Info: guzzi-treffen-pfalz.de

11.08.23 bis 13.08.23 Guzzi Treffen in Warmensteinach. Info: tasteofspeed.de

22.09.23 bis 24.09.23 MGEOC Herbsttreffen. (Einladung wurde per Email geschickt)

Bitte meldet euch frühzeitig bis spätestens 30.03.23 an. Dann müssen wir die korrekte Anzahl der Teilnehmer angeben und auch schon finanziell in Vorleistung treten.


Vorstellung neues Mitglieder
Hans-Georg Krauss

Hallo, mein Name ist Georg, Vater von 4 nicht Motorrad fahrenden Söhnen. Geboren bin ich im Wonnemonat Mai 1957 in Düsseldorf. Seit einiger Zeit wohne ich in Leubsdorf am Rhein. Mein Guzzi-Leben begann mit dem Grashüpfer Stammtisch und einer V50 Monza. Gekauft von Karo Boos (german-guzzi-classic-team.de) und mit Weule zum Leben erweckt. Weiter ging es mit einer V100SP Griso 850, V65. Dann möge man mir verzeihen, einen Abstecher zur Kawasaki VN 800, umgebaut zum Bobber. Aber irgendwann kehrte ich wieder zu Guzzi zurück mit einer V9 Bober, die mich 4 Jahre lang zuverlässig begleitet hat. Im Dezember 2022 kaufte ich mir dann eine V7 Stone Special, die ich im Januar 2023 bei Motorrad Stein in Rüsselsheim abgeholt habe. Nun hoffe ich auf schönes Wetter. Ich freue mich auf gute Gespräche und schöne Touren mit Euch.


Was Technisches, erstellt von Roland Ebinger, einem Freund aus Murr

Öl, Öl und nochmal Öl

Der nun folgende Bericht ist für alle diejenigen gedacht, die sich für so Manches interessieren, obwohl es deshalb auch nicht besser funktioniert. Und ich hoffe, dass ich die Anderen, die sich meinen Erguß trotzdem antun, nicht zu sehr langweile. Öl, Reibung und Verschleiß. Warum das Ganze ?

Die meisten von uns kennen Öl nur als einen goldenen Saft, den man oben in sein Moped einfüllt und der dann kurze Zeit später unten wieder als schwarze Soße heraustropft. Doch der teure Saft hat auch noch andere Aufgaben, als den letzten Standort des fahrbaren Untersatzes zu markieren. Der eigentliche Sinn des Öls ist es in erster Linie, Reibung zu vermindern und Verschleiß zu verhindern, oder wo dies nicht möglich ist, ihn möglichst gering zu halten.

Zu Beginn eine kleine Einführung in die verschiedenen Gleitreibungsarten:

1. Oberflächenschichtreibung / Grenzreibung / Festkörperreibung

Zwei trockene metallische Körper berühren sich nie total flächig, sondern immer nur an einigen mikroskopisch kleinen Punkten. Grund: in der Praxis gibt es keine ideal glatten und planen Oberflächen. Die Anzahl und Gesamtfläche der Berührungspunkte ist nur abhängig von der Festigkeit der Körper und der Kraft, die auf diese Körper wirkt. Durch die hohe Flächenpressung (Druck), die auf die tatsächlichen Berührungspunkte wirkt, verschweißen diese Punkte sogar miteinander. Die Kraft, die nun notwendig ist, diese beiden Körper gegeneinander zu verschieben, ist genau die Kraft, die benötigt wird, um diese mikroskopisch kleinen Schweißverbindungen zu lösen. Die Folgen der Oberflächenschichtreibung sind hoher Verschleiß, da die beteiligten Oberflächen durch die vielen Schweiß- und Lösevorgänge immer rauher werden und sogar Teilchen aus der Oberfläche herausgerissen werden können. Typischer Verschleiß mit Fressen.
Abhilfe: alles, was die Verschweißneigung der Oberflächen herabsetzt (Schmierstoffe und besonders die darin enthaltenen Additive sowie geeignete Reibpaarungen von Materialien die nicht zum Verschweißen neigen).
Beispiel: Gleitlager für Hinterradschwingenlager, Kolbenbolzenlagerung (hohe Belastung, geringe Gleitgeschwindigkeiten)

2. Hydrodynamischer Reibungszustand (Flüssigkeitsreibung)

Dieser Zustand tritt dann ein, wenn zwei sich gegeneinander bewegende Oberflächen vollständig durch einen Flüssigkeitsfilm getrennt sind. "Aquaplaning" ist den meisten von uns ein Begriff (siehe Abbildung 3). Flüssigkeitsreibung, in Fachkreisen Elasto-Hydrodynamik (EHD) genannt, tritt dann auf, wenn zwei Körper in einem sich verengendem Spalt eine viskose Flüssigkeit einschließen und sich dabei gegeneinander bewegen. Der Abstand der Oberflächen ist eine Funktion der Geschwindigkeit und der Viskosität des Öls, sowie der Lagerbelastung (siehe Abbildung 2 - Filmdicke). Wenn die beteiligten Reiboberflächen nun besonders glatt bearbeitet sind, ist ein geringer hydrodynamischer Effekt bereits ausreichend, um die Oberflächen vollständig zu trennen. Die Folge: kein Verschleiß der Oberflächen.
Beispiel: gleitgelagerte Pleuel- und Kurbelwellenlager (wechselnde Belastung, hohe Gleitgeschwindigkeiten)

3. Mischreibung

Mischreibung tritt auf , wenn der hydrodynamische Druck nicht hoch genug ist, um die Oberflächen vollständig zu trennen. Die Reibungspartner berühren sich punktuell. Es herrscht Oberflächenschichtreibung mit teilweiser Flüssigkeitsreibung (siehe Abbildung 3).
Beispiel: Getrieberäder, Ventiltrieb (hohe spezifische Drücke, geringe Gleitgeschwindigkeit), Kolben im Zylinder, Kolbenringe mit Zylinder.

Noch eine Bemerkung zu Reibung und Verschleiß: Hohe Reibung heißt nicht gleichzeitig hoher Verschleiß. Beispiel: Man stelle sich ein fettgefülltes Kugellager vor. Dieses läuft nicht gerade besonders leicht, hat aber unter normalen Bedingungen fast keinen Verschleiß. Das selbe Lager total ausgewaschen ohne Fett läuft zwar sehr leicht, verschleißt aber unter Belastung innerhalb kürzester Zeit.

Aufgaben des Öls

1. im Motor: Verhinderung von Verschleiß durch Trennung der Reibungspartner. Verhinderung von Fressen durch Bildung von Reaktionsschichten (siehe Getriebe) und dadurch Förderung des Einlaufprozesses. Bindung und Neutralisation von unerwünschten Verbrennungsprodukten (z. B. Schwefelsäure) und dadurch Verhinderung von Korrosion. Kühlung durch Abtransport von Wärme aus den Lagerstellen und dem Kolbenboden.
2. im Getriebe: Verhinderung von Fressen durch Bildung von Reaktionsschichten; Anpassen (Einlaufen) von Oberflächen durch gezielten punktuellen Verschleiß; die beigefügten EP-Additive (Extreme Pressure) Schwefel und Phosphor bilden mit den sehr hoch belasteten Reibungspunkten (die mikroskopisch kleinen Flächen, die sich tatsächlich berühren) sogenannte Reaktionsschichten, die relativ weich sind, vergleichbar mit Graphit und sich leicht abtragen lassen. Die Folge dieses gezielten punktuellen Verschleißes sind genau passend aufeinander eingelaufene Oberflächen der Zahnräder und Lagerstellen. Eine sehr wichtige Voraussetzung für lange Lebensdauer.

3. Ölwechsel, warum ?
Die Additive werden verbraucht und können ihre Aufgaben nicht mehr zufriedenstellend erfüllen, z.B. Korrosionsschutz. Die sogenannten VI-Verbesserer (Viskositätsindex-Verbesserer) in Mehrbereichsölen, welche die Viskosität des heißen Öls erhöhen, werden mit zunehmender Laufzeit durch die Scherbelastung zerstört. Die Folge: das Öl wird dünner; aus einem vormals 20W50 Mehrbereichsöl wird nach längerem Betrieb z. B. ein 20W30. Das heiße Öl ist dann nicht mehr dick genug, um einen entsprechend dicken Schmierfilm zu bilden und damit hohe Belastungen aufzunehmen. Abrieb der während des Betriebs entstanden ist, wird damit aus dem Motor oder Getriebe entfernt.

Klassifizierung von Motor- und Getriebeölen

Motoröle API (American Petroleum Institute) CMC (Comite des Constructeurs d´Automobile de Marche Commun) SA bis SJ, wobei die höhere Buchstabenkombination die Qualität der niedrigeren einschließt und übertrifft.
Beispiel der Klassifikation für die API-Klasse SF: Service Klasse F: Ottomotoren von PKW und LKW ab Baujahr 1980 unter Hersteller-Wartungsempfehlung, deren Öle erhöhte Oxidationsstabilität und verbesserten Verschleißschutz gegenüber jenen der Klasse SE aufweisen; sie gewähren ebenso Schutz gegen Ablagerungen, Rost und Korrosion. G1 bis G5, wobei die höhere Buchstabenkombination die
Qualität der niedrigeren einschließt und übertrifft.

Getriebeöle
API GL-4
Additivtyp: Schwefel-Phosphor, Additivgehalt, %:5,0, Schwefelgehalt,%. 1,5 bis 3,0, Phosphorgehalt, %: min 0,08, TIMKEN-Verschleiß, mg: max. 15
VKA-Schweißkraft, mg: min. 320
API GL-5
Additivtyp: Schwefel-Phosphor, Additivgehalt, %:6,5, Schwefelgehalt,%. 1,9 bis 3,5, Phosphorgehalt, %: min 0,09, TIMKEN-Verschleiß, mg: max. 10
VKA-Schweißkraft, mg: min. 360

Beispiel für die Klassifizierung nach API für ein Öl nach API GL-5:
Kennzeichnet die Einsatzbedingungen in Getrieben, insbesondere in Hypoidgetrieben, für Kraftfahrzeuge sowie in anderen Einrichtungen für Kraftfahrzeuge, die unter Betriebsbedingungen mit hohen Geschwindigkeiten / Stoßbeanspruchungen, hohen Geschwindigkeiten / niedrigen Drehmomenten oder niedrigen Geschwindigkeiten / hohen Drehmomenten arbeiten. Bei der Wahl zwischen API GL-4 und API GL-5 ist ein Öl der Spezifikation API GL-5 vorzuziehen.

Vergleich Einbereichsöl / Mehrbereichsöl

Vorteil/Nachteil
Einbereichsöl: Kaum Nachlassen der Viskosität durch die Scherbelastung während des Betriebs; wo keine VI-Verbesserer drin sind, können keine kaputtgehen ... Schlechte Durchölung des Motors nach dem Kaltstart; wichtige Teile des Ventiltriebs können nach dem Kaltstart nicht sofort mit Öl versorgt werden; sehr hohe Öldrücke bei kaltem Motor; eingeschränkter Einsatztemperaturbereich
Mehrbereichsöl: Weiter Einsatztemperaturbereich; schnelle Durchölung des Motors nach dem Kaltstart; moderate Öldrücke bei kaltem Motor, dadurch geringe Belastung für Ölpumpe und Simmerringe. VI-Verbesserer in billigen Ölen werden durch die auftretenden Scherbelastungen mit der Zeit zerstört (bei hochwertigen Ölen ist dieser Effekt jedoch über die normale Laufzeit vernachlässigbar)
Zusammenfassend ist zu sagen, dass - wer gut schmiert, der auch gut fährt. Und wer ein Markenprodukt wählt, ist normalerweise immer auf der sicheren Seite. Abzuraten ist von billigen Kaufhausölen. Wer doch Kaufhausöl verwenden will, sollte die Ölwechselintervalle nicht zu sehr ausdehnen.

Ich hoffe, dass ich Euch, die Ihr bis zum Schluß durchgehalten habt, nicht zu sehr gelangweilt habe. Immer eine Handbreit Öl im Tank wünscht:

Roland Ebinger, Murr


Wolfgang „Weule„Göller
Akazienweg 12
56567 Neuwied
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Bilder und Text Wolfgang Göller